Mittwoch, 6. August 2014

Der Schatten der industriellen Landwirtschaft


Hallo Menschen :)

Die industrielle Landwirtschaft ist groß im Kommen. Gerade seit der letzten Lebensmittelkrise kaufen Großinvestoren rund um den Globus Agrarflächen auf der ganzen Welt und betreiben dort indstrielle Landwirtschaft. Doch was ist industrielle Landwirtschaft?

Bei der industriellen Landwirtschaft wird unter minimalem Einsatz von Personal und dem maximalem Einsatz an Pestiziden, Fungifziden und Herbiziden sowie Dünger, Wasser und Maschinen in Monokulturen zumeist mit gentechnisch veränderten Pflanzen der Ertrag der Feldfrüchte maximiert. Maximaler Ertrag bedeutet maximaler Gewinn.

Doch beschäftigen wir uns näher mit dem Thema der industriellen Landwirtschaft, so wird deutlich, dass diese Form der Landwirtschaft weder für die Natur, noch für den Menschen oder sein Vieh gesund oder gut ist.

Politische Dimension der industriellen Landwirtschaft

Arme Länder die aber reich an Ackerland sind, sind das Ziel der Agrarinvestoren. In Afrika und Lateinamerika, aber auch in Osteuropa sind zahlreiche Länder das Ziel dieses Investitionssektors. Die Regierungen verpachten einen Teil ihres Staatsgebiets an ausländische Investoren.

Auf den ersten Blick ein gutes Geschäft: Der Staat erhält Geld durch die Pacht, es werden Jobs für die Menschen des Landes geschaffen und die Welternährungssicherheit, aber auch besonders die regionale Ernährungssicherheit sollte wachsen. Außerdem errichten die Investoren Infrastruktur zum Transport. Manchmal sogar Krankenhäuser und Schulen.

Auf den zweiten Blick sind diese Geschäfte aber vor Allem für die Investoren gut. Der Staat erhält nur sehr geringe Pachten für die Landflächen, in der industriellen Landwirtschaft entstehen kaum Jobs und wenn, wird auch hier nur ein Hungerlohn gezahlt. Dafür werden aber Menschen aus ihren Dörfern und von ihren Feldern vertrieben. Die meisten Afrikaner ernähren sich aber von ihrem eigenem Feld und ihnen fällt somit die eigene Ernährungsgrundlage weg, wodurch sie oft in den Slums der Städte enden.


Statt die regionale Ernährungssicherheit zu gewährleisten wird der allergrößte Teil der in der industriellen Landwirtschaft gewonnen Lebensmittel in die Investorländer auf der Nordhalbkugel exporiert. Gleichzeitig wird die Umwelt durch den massiven Einsatz von Pestiziden verseucht und die natürlichen Wasserquellen der Länder für die industrielle Landwirtschaft ausgenutzt. Hierdurch verschärft sich der Mangel an sauberem Trinkwasser in den armen Ländern.

Die meisten Agrarinvestitionen wirken sich also nicht klar positiv aus, da die Regierungen oft für ihre Länder unvorteilhafte Handel eingehen, wie zum Beispiel vor einiger Zeit auf Madagaskar, wo das Volk allerdings eine Revolution startete um den Verkauf der Hälfte des Landes zu furchtbaren Konditionen an Agrarinvestoren zu verhindern.

Pflanzenschutzmittel

Herbizide, Fungizide und Pestizide  sind in der industriellen Landwirtschaft allgegenwärtig, denn gerade riesige Monokulturen haben natürlich ein großes Risiko, von Schädlingen epidemieartig zerstört zu werden.


Nun ist es so, dass diese Mittel natürlich alle giftig sind - wie sonst sollten sie Insekten, Unkraut und Pilze töten. Und so kommt es auch, dass gerade in den Ländern wo ein Großteil der Bevölkerung noch auf dem Land lebt, Gesundheitsschäden durch Pflanzenschutzmittel an der Tagesordnung sind. Zahlreiche Fehlgeburten oder Babys mit unnormaler Anatomie, zahlreiche Nervenkrankheiten und Krebsfälle treten in Gemeinden in der Nähe von intensiver industrieller Landwirtschaft auf - gerade in Ländern mit geringen Schutzmaßnahmen. So fliegen manchmal Flugzeuge mit Pflanzenschutzmitteln nur wenige Meter von Dörfern entfernt über die Felder. In einigen Berichten die ich gesehen habe, haben die Leute über ein starkes Brennen der Atemwege und Augen geklagt. Insbesondere das Mittel Gylphosat ist mir dabei stark negativ in Erinnerung geblieben.

Diese Gifte bleiben zum Teil auch in den Erträgen zurück und werden dann von den Konsumenten oder dem Vieh das mit ihm gefüttert wird aufgenommen. Gerade die Kombination verschiedener Pflanzenschutzmittel hat unvorhersehbare negative Auswirkungen auf die Gesundheit.

Da sogar die Pflanzen nicht alle Pflanzenschutzmittel vertragen, verbreitet sich zunehmend die Strategie, gentechnisch veränderte Pflanzen einzusetzen, denen diese Mittel nichts ausmachen. So kann man noch weit mehr Pflanzenschutzmittel verwenden.

Düngung

Die intensive industrielle Landwirtschaft laugt den Boden aus. Aus diesem Grund und natürlich zur Ertragssteigerung muss massiv gedüngt werden. Das bedeutendste Düngemittel ist hierbei Phosphat. Die Phosphatreserven der Erde sind jedoch begrenzt.

Siehe

Gleichzeitig werden jedoch nciht alle notwendigen Mineralien und Spurenelemente substituiert. Die Pflanzen sind zwar ertragreich, aber bedeutend weniger wertvoll für die menschliche Ernährung wie dieser Bericht über ausgelaugte Feldfrüchte aus den Niederlanden zeigt:


Übernutzung der Süßwasserreserven

Gerade wenn in trockenen Ländern ohne Zugang zu endlos erscheinenden Wassermengen aus Flüssen und ohne regelmäßigen Regen industrielle Landwirtschaft betrieben wird, geht dies mit einem Raubbau an den Grundwasserreserven der Länder einher. Das Grundwasser ist nicht binnen Jahren wieder zu regenerieren, es wird also eine endliche Ressource genutzt. Zu leiden hat darunter insbesondere die Bevölkerung, deren Zugang zu Trinkwasser weiter erschwert wird. Die Landwirtschaft verbraucht in vielen Ländern über achtzig Prozent des gesamten Wassers.


Gentechnik


In Europa müssen gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden - die Kennzeichnungspflicht entfällt aber, wenn ein Tier mit gentechnisch verändertem Futter gemästet wurde. Da gentechnisch modifizierte landwirtschaftliche Erzeugnisse daher fast nur als Tierfutter konzipiert sind, tragen diese Pflanzen nicht zur Ernährungssicherheit der dritten Welt bei - Fleisch ist zu teuer für die Einheimischen. Außerdem birgt die gentechnische Modifzierung von Pflanzen das Risiko der Entwicklung neuer Allergien beim Menschen.

Viehzucht

In der industriellen Landwirtschaft wird selbstverständlich auch Viehzucht betrieben. Neben der natürlich nicht artgerechten Haltung ist das Fleisch aus der industriellen Landwirtschaft belastet.

Der massive Einsatz von Antibiotika und Futtermittelzusätzen, zum Beispiel von Arsen in Hühnerfutter, aber auch von Maststoffen und der Verfütterung belasteten Futters führen zu einer Anreicherung des Tierfleisches mit unnatürlichen Konzentrationen verschiedener gesundheitsschädlicher Stoffe. Gleichzeitig führt die übermäßige Gabe von Antibiotika natürlich auch zur Resistenzbildung von Keimen in den Tierställen. Bakterien können (Antibiotikaresistenz-)Gene untereinander austauschen. So steigt das Risiko zur Entstehung neuer antibiotikaresistenter Keime.


Fazit

Die industrielle Landwirtschaft führt zwar zu einer schnellen Erschließung bisher ungenutzen Ackerlandes, bringt aber auch Elend in die armen Länder und beliefert uns mit belasteten Lebensmitteln. Die Auswirkungen dieser chronischen Giftbelastung sind natürlich kaum zu beweisen. In den meisten Fällen wird die Ursache von durch diesen Giften verursachten Krankheiten und Krebsfällen wohl als ungeklärt abgehakt. Die Behörden, blind durch die Unfähigkeit wirksame Regelungen für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln einzuführen, schauen weg. Die Ernährungssituation in der dritten Welt entspannt sich durch die Einführung der industriellen Landwirtschaft kaum.


Samstag, 2. August 2014

Arsen im Essen


Hallo Menschen :)

Erstmal ist zu sagen, dass Arsen wohl weniger schlimm als sein Ruf ist. Tatsächlich ist anzunehmen, dass sehr geringe Mengen Arsen als sogenanntes Spurenelement wie auch bei vielen anderen Tieren eine Rolle im Proteinstoffwechsel spielen könnten.

Doch da bisher kein Fall bekannt wurde, an dem ein Mensch an Arsenmangel litt, sollten wir uns statt auf die Arsenaufnahme eher auf die Arsenvermeidung konzentrieren - Arsen führt nämlich unter Anderem zum Ausbruch von Krebserkrankungen und man kann sich damit auch vergiften.

Dies funktioniert so, dass Arsen Zink aus seinen Bindungen in der DNA verdrängen kann. Das Arsen erfüllt aber nicht die Funktion des Zinks. Auf diese Weise kann es die Gene, die gegen Tumore wirken, ausschalten.

Bei einer Arsenbelastung werden Haut, Blut und Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen. Große Einmaldosen hingegen führen schnell zum Zusammenbruch des Herz-Kreislauf-Systems sowie zu Leber-, und Nierenversagen.

Nun kommt Arsen überall vor. Es ist in etwa so verbreitet wie Uran. So kommt es, dass man zum Beispiel durch übermäßig belastetes Trinkwasser, wie einst in Schlesien geschehen, an einer chronischen Vergiftung erkranken kann.


Generell zeigen die Mengen Arsen die wir normalerweise aufnehmen, aber keine unmittelbaren Folgen für unsere Gesundheit. Dennoch ist schwer zu sagen, ab welcher Menge Arsen sich eine gesundheitliche Gefährdung ergibt. Die EFSA hat daher 2009 empfohlen, die Arsenzufuhr zu reduzieren.

Insbesondere Getreide, Flaschenwasser, Kaffee und Bier, Reis, Fisch und Gemüse sind belastet. Bei Menschen aus den armen Ländern die täglich Reis essen müssen, ist zum Beispiel durch die chronische Arsenbelastung ein erhöhtes Krebsrisiko nachgewiesen.

Doch auch besonders mit Hähnchenfleisch sollte man vorsichtig sein: Da Arsen für das Wachstum von Hühnchen unerlässlich ist, werden diese damit gemästet. Es wird auch bedeutend mehr verfüttert als notwendig wäre und Masthühner zeigen dadurch oft schon erste Anzeichen einer Arsenvergiftung bevor ihr kurzes Leben endet. Dadurch ist Huhn im Vergleich zu anderen Fleischsorten unverhältnismäßig stark belastet. Nicht biologisch produziertes Hähnchenfleisch sollte also mit Vorsicht genossen werden.

Zur Vermeidung von Schäden durch die Aufnahme von Arsen ist es also vermutlich nicht notwendig, auf einzelne Lebensmittel zu verzichten. Vielmehr ist eine vielseitige Ernährung der beste Schutz, denn nur durch eine einseitige Ernährung oder verseuchtes Wasser kam es bisher zu bewiesenen Schäden durch Arsen im Essen bei Menschen.

Bis bald :)

Eure Nina <3


Quellen:
http://www.chemie.de/lexikon/Arsen.html
http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Verbraucher/EFSA-bewertet-Arsen-in-Lebensmitteln_article1256611496.html
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/arsen-in-lebensmitteln-ia.html
de.wikipedia.org/wiki/Arsen